Flirten kann aufregend, witzig oder charmant sein – doch es gibt auch das andere Extrem: perverse Anmachsprüche, die alles andere als sympathisch wirken. Statt Interesse oder Nähe zu erzeugen, sorgen sie für Ablehnung, Fremdscham oder gar Ekel. Doch was unterscheidet solche Sprüche eigentlich von frechen oder kreativen Flirtversuchen?
Was genau sind perverse Anmachsprüche?
Im Gegensatz zu humorvollen oder leicht provokanten Sprüchen zielen perverse Anmachsprüche meist direkt auf sexuelle Inhalte – oft plump, platt und völlig unangemessen. Der Empfänger oder die Empfängerin wird dabei nicht als Gesprächspartner*in wahrgenommen, sondern eher als Objekt für Fantasien.
Freche Anmachsprüche können mit Charme überraschen oder zum Lächeln bringen – perverse dagegen wirken respektlos, übergriffig oder entwürdigend. Leider gibt es sie trotzdem überall: in Tinder-Chats, Instagram-DMs oder realen Gesprächen an der Bar. Sie gehen viral, weil sie provozieren, abschrecken – und manchmal schlicht zu absurd sind, um sie nicht zu teilen.
Top 30 der absurdesten perversen Anmachsprüche
Hier ist eine umfangreiche Liste besonders unangenehmer, provokativer oder verstörender Anmachsprüche – gesammelt aus dem Netz, aus Dating-Plattformen und kuriosen Chatverläufen. Sie zeigen eindrucksvoll, wie man es garantiert nicht machen sollte:
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„Du siehst aus wie mein nächster One-Night-Stand.“
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„Ich will dich nicht kennenlernen – ich will dich ausziehen.“
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„Wenn du ein Sandwich wärst, würde ich dich dreckig essen.“
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„Ich hab da ein Zelt – darf ich in dir campen?“
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„Ich bin zwar kein Arzt, aber ich würde dich trotzdem gerne untersuchen.“
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„Darf ich dich auf ein Glas Wasser einladen – in meinem Bett?“
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„Wenn ich du wäre, würde ich nackt sein.“
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„Ich steh auf gefährliche Dinge – und du bist brandheiß.“
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„Du bist wie ein Songtext – ich will dich auswendig lernen.“
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„Du siehst so lecker aus, dass ich Fasten brechen würde.“
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„Ich bin heute Abend dein Dessert – ohne Kalorien, aber mit Geschmack.“
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„Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick oder soll ich mein Höschen nochmal fallen lassen?“
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„Ich bin dein Netflix. Willst du mich heute Nacht durchsuchten?“
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„Lass uns Liebe machen – du bringst das Bett, ich die schlechte Entscheidung.“
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„Wenn ich ein Emoji wäre, dann das mit der Zunge.“
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„Darf ich dich zum Schweigen bringen – mit meinem Mund?“
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„Du hast mich verführt – einfach durch Existenz.“
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„Ich bin wie WLAN – je näher du bist, desto stärker werde ich.“
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„Ich habe keine Blumen, aber ich blühe auf, wenn ich dich sehe – nackt.“
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„Du bist mein Lieblings-Tabu.“
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„Wärst du ein Film, wärst du auf meinem XXX-Laufwerk.“
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„Ich hab zwar kein Game, aber dafür Fantasie. Viel.“
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„Deine Kurven sind meine neue Religion.“
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„Ich würde alles für dich tun – sogar reden, bevor ich dich küsse.“
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„Du bringst mein Kopfkino zum Explodieren.“
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„Ich will dein Herz – und deine Klamotten, aber die zuerst.“
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„Wenn dein Körper ein Song wäre, wärst du auf Dauerschleife.“
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„Ich bin nicht süß, ich bin gefährlich – und geil.“
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„Du bist nicht mein Typ – du bist mein Fetisch.“
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„Ich hab zwar kein Niveau, aber dafür ein freies Wochenende.“
Warum benutzen Menschen solche Sprüche überhaupt?
Die Gründe, warum Menschen zu so drastischen Formulierungen greifen, sind vielfältig – oft aber weniger schmeichelhaft, als es den Anschein hat:
1. Aufmerksamkeit um jeden Preis
Viele glauben, dass sie durch besonders extreme Aussagen auffallen müssen – und sei es negativ. In einer Welt voller Dating-Reizüberflutung hoffen sie: „Wenn du mich schon nicht magst, wirst du mich wenigstens nicht vergessen.“
2. Unsicherheit oder Hilflosigkeit
Manche Menschen sind schlicht überfordert mit echten Gesprächen. Perverse Sprüche dienen dann als Schutzmechanismus oder als Flucht nach vorne. Lieber unangenehm auffallen als gar nicht.
3. Testverhalten
Einige nutzen gezielt provokante Sprüche, um Grenzen zu testen oder herauszufinden, wie „locker“ ihr Gegenüber ist. Leider ist das selten ein Zeichen von Reife – sondern oft Ausdruck von fehlendem Respekt.
4. Einfluss durch soziale Medien
TikTok, Instagram und Co. befeuern solche Verhaltensweisen – oft durch virale Videos, in denen besonders skurrile oder schamlose Flirts gepostet werden. Was früher peinlich war, ist heute „Content“.

Perverse Anmachsprüche – Wenn Flirten zur Grenzüberschreitung wird
Reaktionen auf perverse Anmachsprüche – Zwischen Lachen und Anzeige
Die Reaktionen auf perverse Anmachsprüche könnten unterschiedlicher kaum sein. Während manche darauf mit einem müden Lächeln oder einem sarkastischen Spruch reagieren, empfinden andere solche Aussagen als klar übergriffig – und das völlig zurecht. Denn zwischen peinlichem Flirtversuch und sexueller Belästigung liegt oft nur ein schmaler Grat.
1. Belustigung oder Fremdscham
Einige Menschen begegnen plumpen Sprüchen mit Ironie oder Spott. Die Klassiker: ein genervtes „Wie originell“ oder ein einfaches „Next, please“. In sozialen Medien werden besonders absurde Versuche oft öffentlich geteilt – als „Fail“ oder Cringe-Content. Dabei ist das Lachen meist nicht mit, sondern über die Person gemeint.
2. Grenzen setzen – direkt und klar
Gerade im realen Leben, z. B. in Bars, Clubs oder im beruflichen Umfeld, ist es wichtig, deutlich Stellung zu beziehen. Ein selbstbewusstes „Das war unangemessen“ oder „Solche Sprüche brauchst du bei mir gar nicht versuchen“ signalisiert: Grenze überschritten. Spiel vorbei.
3. Digitale Konsequenzen
Online sind die Möglichkeiten noch klarer: Blockieren, melden, ignorieren. Auf Tinder, Instagram oder WhatsApp braucht es keine Diskussion – ein Klick genügt. Viele Plattformen bieten zudem Funktionen, um übergriffiges Verhalten zu melden. Diese Tools sollten ohne schlechtes Gewissen genutzt werden.
4. Strafrechtliche Relevanz
Wird ein Spruch zu explizit, beleidigend oder aufdringlich, kann das unter Umständen juristisch relevant werden. In Deutschland kann ein solches Verhalten nach § 184i StGB („Sexuelle Belästigung“) strafbar sein – auch verbal, insbesondere in Kombination mit körperlichem Näherkommen oder wenn es sich wiederholt.
5. Gesellschaftlicher Wandel
Früher galten solche Sprüche als „mutig“ oder wurden als Kompliment verkauft. Heute ist das Bewusstsein stärker ausgeprägt: Respekt ist sexy – Grenzverletzung ist es nicht. Viele Menschen – insbesondere jüngere Generationen – setzen sich bewusst für ein neues Verständnis von Flirtkultur ein, bei der Zustimmung, Charme und Feingefühl im Mittelpunkt stehen.
Social Media: Bühne für Cringe & Content
In Zeiten von TikTok, Instagram und Reddit sind perverse Anmachsprüche nicht mehr nur ein privates Ärgernis, sondern öffentliches Material für Lacher, Kritik und digitale Shitstorms.
1. Screenshots als Unterhaltung
Hunderttausende Nutzer*innen posten Screenshots von ihren Flirt-Fails in Online-Dating-Foren oder TikTok-Videos. Der häufigste Kommentar: „Unfassbar, dass jemand sowas wirklich schreibt.“ – gefolgt von einem Lach-Emoji.
2. TikTok-Challenges mit „Pick-Up Fail“-Trend
Besonders auf TikTok existieren ganze Formate, bei denen Nutzer*innen perverse Sprüche vorlesen oder mit Schauspiel parodieren. Die Kombination aus Fremdscham und Performance sorgt für virale Hits – und dafür, dass bestimmte „Sprüche“ in den allgemeinen Internet-Slang übergehen.
3. Normalisierung oder Aufklärung?
So unterhaltsam das alles erscheinen mag – es bleibt ein schmaler Grat. Denn durch die ständige Reproduktion solcher Inhalte können sie sich auch normalisieren, vor allem bei jüngeren Usern. Gleichzeitig liefern die Plattformen aber auch eine Bühne für Aufklärung, Empowerment und digitale Zivilcourage.